Das kostbarste Vermächtnis eines Menschen ist die Spur, die seine Liebe in unseren Herzen zurückgelassen hat.
Bei der Wahl der Bestattungsart sollte möglichst der Wunsch des Verstorbenen, so dieser zu Lebzeiten geäußert wurde, Berücksichtigung finden. Es ist immer gut, schon zu Lebzeiten darüber zu sprechen. Ein möglicher Zeitpunkt kann dabei der gemeinsame Besuch eines Friedhofes sein.
Menschen, die unheilbar erkrankt sind, haben oftmals keine Kraft mehr, sich mit diesen Themen auseinander zu setzen.
Ältere Generationen wählen häufig Anonyme Urnenbeisetzungen, weil sie niemandem mit der Grabpflege zur Last fallen wollen.
Aber auch die individuellen Trauerbedürfnisse der Hinterbliebenen spielen eine wichtige Rolle. Wenn der Besuch des Friedhofs, und dabei das Aufsuchen einer Wahlgrabstelle als hilfreich für die Trauer empfunden wird, wählt der Angehörige vielleicht eher diese Form.
Vielleicht existiert sogar noch eine Familiengrabstelle, die inzwischen wieder belegt werden kann. Wurde zu Lebzeiten in einer sogenannten Bestattungsvorsorge die Bestattung geregelt, so ist es auch eine moralische Verpflichtung, diesen festgelegten Wünschen zu entsprechen.
Die traditionelle Bestattungsform war lange Zeit die Erdbestattung. Für Erdbestattungen stehen auf den verschiedenen Friedhöfen unterschiedliche Grabstellen zur Verfügung.
Erdreihenstellen
Diese kostengünstigen Stellen können nicht individuell ausgewählt werden und laufen in Berlin und Brandenburg nach 20 Jahren automatisch ab.
Auf Erdreihengrabstellen können keine zusätzlichen Urnen beigesetzt werden.
Wahlstellen
Sogenannte Wahlstellen können individuell ausgesucht und verlängert werden.
Hierfür empfiehlt sich ein Besuch auf dem Friedhof zur Vorauswahl, bevor mit dem jeweiligen Friedhofsverwalter Kontakt aufgenommen wird. Die entsprechende Friedhofsordnung sowie die jeweiligen Grabmalsbestimmungen können vorher eingesehen werden.
Anonyme Erdbestattung
(oder auch "Rasenstellen")
Die wenigsten Friedhöfe verfügen über Felder zur anonymen Erdbestattung. Oftmals werden solche als “Rasenstellen” angeboten, wo kleinste Denkmäler gesetzt und eingeschränkt bepflanzt werden darf. Jedoch wird für 20 Jahre das Rasen-Säen und Mähen berechnet, so dass in Berlin und Brandenburg auf Städtischen Friedhöfen im Mittel die Summe von 1750,00 EUR für diesen Stellenerwerb berechnet wird.
Erbbegräbnisstellen
Erbbegräbnisstellen sind immer Wahlstellen und verfügen über mindestens drei Stellen zur Erdbestattung.
Historische Erbbegräbnisanlagen verfügen meist über Denkmäler, die den aktuellen Denkmalsbestimmungen und Restaurierungsaufgaben unterliegen. Diese können jedoch nach Ablauf der Liegefrist und Freigabe durch noch vorhandene Angehörige käuflich erworben werden.
Die Feuerbestattung wird geschichtlich ungefähr 3000 v.Chr. erstmalig erwähnt. Auch im 21. Jahrhundert lehnen unterschiedliche Glaubens- und Religionsgemeinschaften die Feuerbestattung konsequent ab. Der Verstorbene wird in der Regel in einen einfachen Kiefer- Krematoriumssarg eingebettet. Auch die Bestattungswäsche bzw. die Bekleidung kann unter diesen Gesichtspunkten einfachsten Ansprüchen genügen.
In den letzten Jahren sind zu den staatlichen Krematorien eine Vielzahl von privatwirtschaftlichen Einrichtungen hinzu gekommen, die aber alle den gesetzlichen Bestimmungen unterliegen. Um den oft kritisierten “Leichentourismus” zu verhindern, empfiehlt sich der Wahl des nächst liegenden Krematoriums, wobei die Dauer bis zum Urnenversand für viele Angehörige von Bedeutung ist. Im Krematorium erfolgt dann eine 2. Amtsärztliche Leichenschau, wenn der Verstorbene vorher nicht schon gerichtsmedizinisch untersucht wurde.
Die Kremierung dauert im Mittel 2,5 – 3 Std. und wird bei 700 Grad Celsius durchgeführt. Nach der Verbrennung kommen die Knochen in eine sog. Knochenmühle. Das so entstandene Knochenmehl des Verstorbenen (die umgangssprachliche “Asche”) wird in einer Aschenkapsel aufgefangen, die mit Namen, Geburts- und Sterbedaten sowie dem Kremierungsort versehen und versiegelt wird.
Entsprechend des vom Gesetzgeber vorgeschriebenen “Friedhofszwanges” muss die Aschenkapsel auf einem Friedhof beigesetzt werden (in einigen Bundesländern liegen bereits abweichende Gesetze oder Gesetzes-Entwürfe vor).
Urnenbeisetzung
... in sogenannten Wahlstellen (siehe Erdwahlstellen).
Anonyme Urnenbeisetzung
Anonyme Beisetzungen werden in den verschiedenen Bundesländern unterschiedlich durchgeführt. In Berlin dürfen auch bei stillen Beisetzungen, also Beisetzungen ohne Trauerfeier auf anonymen Gemeinschaftsanlagen, Angehörige bei der Bestattung dabei sein. Im Freistaat Bremen z. B. wird die Anwesenheit von Trauergästen bei diesen Beisetzungen regelrecht untersagt. Auch die neuen Bundesländer handeln noch oft nach diesen antiquierten Regeln.
Urnengemeinschaftsanlagen
... mit Namenstafeln oder Namensstelen.
Urnenbeisetzung in Urnenwand
Einige Friedhöfe bieten zur Urnenbeisetzung sog. Urnenwände an.
Grundsätzlich unterscheiden sich die Beisetzungen auf Städtischen oder Kirchlichen Friedhöfen nicht mehr so extrem wie früher. Lediglich die Gebührenordnungen und Kosten variieren. Angehörige entscheiden sich erfahrungsgemäß für die Friedhöfe, die für die geringsten Kosten das größte Angebot haben. Viel Wert wird dabei auf die Ausgestaltung und die Möglichkeiten innerhalb einer Kapelle oder Trauerfeierhalle gelegt. Reglementiert eine Friedhofsverwaltung zum Beispiel das Aufstellen von individuellen Grabmalen und schreibt es diese sogar im Material und Ausmaß vor, ist diese Praxis heute nicht mehr als zeitgemäß und zukunftsorientiert zu bewerten.
Urnenbeisetzung
... in einem Kolumbarium.
Dies gilt zum Beispiel für die immer häufiger gewünschte Seebestattung. Die Aufhebung des Friedhofzwanges bei der Seebestattung beantragt in der Regel der Bestatter und ist nur noch eine reine Formsache.
Entgegen anders lautender Vorstellungen oder Erzählungen muss auf See die Urne beigesetzt werden, d.h. die Asche wir in keinem Fall “einfach über die See gestreut”. Richtig ist, dass zu diesem Zweck die Asche aus der Aschenkapsel in eine spezielle See-Urne gegeben wird, die ein Zertifikat über die Zersetzung innerhalb von 72 Stunden haben muss. Solche Keramik- oder Sandsteinurnen werden lediglich bei 700 C° gebrannt und lösen sich im Meer innerhalb von 72 Stunden auf.
Beisetzungsorte finden sich in gesonderten Seegebieten der Nord- und Ostsee sowie auf dem Atlantik.
Das entsprechende Schiff fährt bis in die vorgeschriebenen Seegebiete - Längen- und Breitengrad der Beisetzungsstelle werden für die Hinterbliebenen später auf einer Urkunde vermerkt. Nachdem die Urne zu Wasser “geviert” wurde, wird die Schiffsglocke nach einem alten Ritual sechsmal geschlagen, um anderen Schiffen auf See die Beisetzung anzuzeigen.
Danach wird dreimal um die Beisetzungsstelle herumgefahren und das Schiff verlässt das offene Seegebiet wieder in Richtung Heimathafen. Diese Rituale werden traditionsgemäß auch dann durchgeführt, wenn keine Angehörigen den Gestorbenen begleiten und es auf See zu “Gemeinschaftsbestattungen” kommt.
Seebestattungen werden von unterschiedlichen Gesellschaften angeboten, die außerdem ein- bis zweimal im Jahr individuelle Gedenkfahrten für die Angehörigen durchführen.
Urnenbeisetzungen in sog. “FriedWäldern” gibt es seit ca. drei Jahren in Deutschland. Inzwischen sind es hier sechs FriedWälder, weitere sind in Planung:
Die “Asche” des Gestorbenen wird in ein biologisch abbaubares Gefäß umgefüllt und an dem von den Angehörigen oder von dem Gestorbenen zu Lebzeiten ausgewählten Baum beigesetzt. Dabei können kleine Namensschilder auf der Beisetzungsstelle angebracht werden.
FriedWälder sind in der Regel Mischwälder. Das Angebot zur Bestattung reicht vom Gemeinschaftsbaum (bis zu 10 Urnen können an einem Baum beigesetzt werden) bis hin zum Familien- oder Freundschaftsbäumen (ebenfalls bis zu 10 Beisetzungen möglich), die individuell ausgesucht werden können. Die Preise richten sich nach der Baumgröße. Der Erwerb eines solchen Baumes ist für die Dauer von 99 (!) Jahren. Preise ab 3.350,00 EUR für Freundschafts- oder Familienbaum, 800,00 EUR für die Beisetzung an einem Gemeinschaftsbaum.
In Berlin und Brandenburg gibt es einige Friedhöfe, die Aschengemeinschaftsgrabanlagen anbieten.
Bei Aschenbegräbnissen wird die Asche direkt in die Erde gegeben – ohne Aschenkapsel.
Weltraumbestattung in der Erdumlaufbahn - Earthview Service
Bei dieser Bestattung, die 1997 eingeführt wurde und inzwischen regelmäßig stattfindet, werden die Aschereste in der Erdumlaufbahn platziert. Später tritt der Celestits-Bestattungssatellit wieder in die Erdatmosphäre ein und verglüht harmlos wie eine Sternschnuppe als letzter Gruß.
Diese Bestattung umfasst:
Preis: ca. Euro 11.000,-
Bestattung zum Mond - Lunar Service
Diese einmalige Bestattungsform fand das erste Mal 1998 mit dem Abschuss des NASA-Satelliten Lunar Prospector zum Mond statt. An Bord Dr. Eugene Shoemaker, dem Mitentdecker des Kometen Shoemaker-Levy. Bei der Mondbestattung wird die Asche auf der Mondoberfläche plaziert. Bei dieser Bestattungsart ist eine lange Wartezeit für die Urne einzuplanen.
Diese Bestattung umfasst:
Preis: ca. Euro 25.000,-
Weltraumbestattung ins Universum - Voyager Service
Bei der Bestattung ins Universum wird die Asche auf eine endlose Reise zwischen den Sternen geschossen. Bei dieser Bestattungsart ist eine lange Wartezeit für die Urne einzuplanen.
Diese Bestattung umfasst:
Preis: ca. Euro 25.000,-
Ein Stern mit Ihrem Namen - Ad Astra Service
Beim Ad Astra Service wird ein Stern nach einer Person benannt und eine energiegeladene digitale Gedenkwidmung zu den Sternen übertragen.
Diese Bestattung umfasst:
Preis: auf Anfrage
Sind die Voraussetzungen (§ 74 SGB XII) gegeben, werden die erforderlichen Kosten für die Bestattung durch das Sozialamt übernommen. Laut Bestattungsgesetz Berlin (Link zum Behördenwegweiser bei Berlin.de) haben, wie auch in anderen Bundesländern, die nächsten Verwandten für eine Bestattung zu sorgen. Können die bestattungspflichtigen Angehörigen die Kosten der Bestattung nicht tragen, so kann beim zuständigen Sozialamt ein Antrag auf Kostenübernahme gestellt werden.
Wird dieser bewilligt so übernimmt das Sozialamt pauschal:
und stellt eine Kostenübernahme aus.
Liegt uns als Bestatter ein Kostenübernahme vor entspricht das bei einer Feuerbestattung dem Komplettpaket II für 894 €. Ist eine Trauerfeier gewünscht kann gegen eine kleine Zuzahlung diese von uns nach Ihren Bedürfnissen arrangiert werden.
Sprechen Sie mit uns, auch in schwierigen Fällen finden wir eine Lösung!
Die anonyme Bestattung ist eine abgewandelte Form der Feuerbestattung. Bei der anonymen Bestattung wird die Urne auf einem speziellen und wie der Name schon sagt, anonymen Grabfeld beigesetzt.
Bei diesem von der Friedhofsverwaltung speziell ausgewiesenen Grabfeld handelt es sich allgemein um eine Rasenfläche. Es gibt keine einzeln gekennzeichneten Gräber bei der anonymen Bestattung.
Die Angehörigen erfahren nicht, wo ganz genau und wann die Urne beigesetzt wird.
Das Grab kann bei der anonymen Bestattung nicht mehr genau gefunden werden und die Grabpflege entfällt ebenfalls.
Ein Gedenkort ist in diesem Fall eben nur die anonyme Wiese.